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Immobilie geerbt: Annehmen oder ausschlagen?

Im ersten Moment scheint die Antwort auf diese Frage offensichtlich. Schließlich sind Immobilien in Deutschland viel wert – wer also sollte darauf verzichten wollen? Doch wer erbt, erbt nicht nur Vermögenswerte, sondern auch Schulden. Bevor Du ein Erbe annehmen, ist es also äußerst ratsam, Dich gut über die finanzielle Situation des Verstorbenen zu informieren.

 

Nur wenn Du die finanziellen Verhältnisse sowie den Zustand und den Wert der geerbten Immobilie kennst, kannst Du eine sinnvolle Entscheidung treffen, ob Du das Erbe annimmst oder ausschlägst. Du hast nämlich qua Gesetz die Möglichkeit, das Erbe innerhalb von sechs Wochen beim zuständigen Nachlassgericht abzulehnen. Stichtag ist der Zeitpunkt, an dem Du von dem Erbe erfährst. Reagierst Du in dieser Zeit nicht, gilt die Erbschaft als angenommen.

 

Schritt 1: Die finanzielle Situation des Erblassers eruieren

 

Um dir ein umfangreiches Bild über die finanzielle Situation des Verstorbenen zu machen, musst du ein paar Nachforschungen anstellen. Mit einem Blick auf die Kontoauszüge ist es nicht unbedingt getan. Es könnten auch Anlagen in Aktien und Fonds vorhanden sein. Um dich vor unangenehmen Überraschungen zu schützen, musst du aber vor allem überprüfen, ob noch laufende Kredite, Verbraucher- oder Immobiliendarlehen existieren, oder ob der Erblasser beispielsweise Bürgschaften übernommen oder sich anderweitig verschuldet hat. Sind seine Unterlagen sehr unübersichtlich, kannst du eine so genannte Nachlasspflegschaft beim Nachlassgericht beantragen. Sie dient dazu, das Vermögen des oder der Erben von dem Nachlass des Verstorbenen zu trennen. So soll erreicht werden, dass das private Vermögen der Erben nicht tangiert wird, falls aus dem Erbe überraschenderweise viele Gläubiger befriedigt werden müssen. Deine Haftung als Nachlassempfänger wird damit begrenzt.

 

Schritt 2: Den Zustand der geerbten Immobilie prüfen

 

Sind im Erbe eine oder mehrere Immobilien enthalten, solltest du diese natürlich ebenfalls genau unter die Lupe nehmen, bevor du dich für eine Annahme des Erbes entscheidest. Handelt es sich bei der geerbten Immobilie um ein Mehrfamilienhaus ist zu prüfen, ob alle Wohnungen und Gewerbeflächen vermietet sind, ob größere Renovierungs- und Sanierungsarbeiten anstehen und ob die Immobilie sich trägt, sprich mit den Mieteinnahmen Renditen erwirtschaftet werden. Wird das Gebäude von einem Verwalter bewirtschaftet, kann dieser dazu Auskunft geben. Er hat auch die entsprechenden Unterlagen.

 

Bei einem Einfamilienhaus oder einer Eigentumswohnung solltest Du ebenfalls den Zustand und die Ausstattung einer Prüfung unterziehen. Dabei kannst Du gegebenenfalls die Hilfe eines Gebäudesachverständigen, Architekten oder Maklers in Anspruch nehmen. Falls sich Sanierungen angestaut haben, die Dein Budget übersteigen, ist das aber selbstverständlich kein Grund, das Erbe auszuschlagen, auch wenn Du selbst kein Interesse daran hast, die Immobilie zu nutzen oder zu vermieten. Vielmehr solltest Du Dich dann damit beschäftigen, wie Du Deine geerbte Immobilie zu einem guten Preis veräußern kannst.

 

 

Sie benötigen weitere Informationen:

 

https://de.statista.com/themen/133/immobilien/

https://de.wikipedia.org/wiki/Immobilie

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Vorweggenommene_Erbfolge

 

 

 

Rechtlicher Hinweis: Dieser Beitrag stellt keine Steuer- oder Rechtsberatung im Einzelfall dar. Bitte lassen Sie die Sachverhalte in Ihrem konkreten Einzelfall von einem Rechtsanwalt und/oder Steuerberater klären.

 

Foto: © photographee.eu/Depositphotos.com

 

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